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reality tunnel dress

Textilien, Siebdruck
2013/2015

 

Aus der 2013 entwickelten Rauminstallation „ Reality Tunnel“, die sich Bezug nehmend auf Timothy Learyʻs Beschreibung mit aufgrund von Prägung, Erziehung und kulturellen Umfeld eingeschränkten Sichtfeldern beschäftigt, entstand als Nebenprojekt eine Serie von textilen Entwürfen.

Das ursprünglich für den Druck auf 150x150 cm großen Aluplatten konzipierte, bereits auf Siebdrucksiebe belichtete, vorhandene Motiv, ein augenscheinlich bekanntes Piktogramm, ein Mistkübelzeichen, das einen Vogel zu erkennen gibt, bei Annäherung eine Pistole, wurde für die Textilien übernommen und aufgesplittet, die Idee oder das Konzepts des „Reality Tunnel“ in der Herangehensweise wieder aufgegriffen.

Als Selbstexperiment auf Basis des zu diesem Zeitpunkt vorhandenen Wissens über die herkömmliche Konstruktion von Modeschnitten und aus diesem Unwissen resultierenden eingeschränkten „Reality Tunnel“ gingen gemeinsam mit dem Motiv Kleiderschnitte hervor, die zuerst bewusst die Standards der Textilindustrie hinterfragen, ignorieren und umformen, um sie letztendlich wiederum in Richtung „Tragbarkeit“ zu verwerfen und neu zu konstruieren.

Ausgehend von geometrischen Formen entstand Bekleidung, die zum Teil nicht nur asymmetrisch geformt ist, sondern auch wie der „Reality-Tunnel“ unser Blickfeld in der freien Beweglichkeit des Körpers einschränkt („woman gun I“) die herkömmliche Zusammensetzung von Körper-und Ärmelteil auslässt, wobei Shirts ohne Ärmelnaht nur aus Vorder-und Hinterteil bestehen („kid-shirt“, „woman-shirt“, auch „womansweater“ und „woman gun-shirt III“ aus dem gleichen Schnitt) oder das Ganze einfach zu einem Rechteck reduziert („woman gun III-straight“).

Anstatt von Konfektionsgrößen bedient sich die Künstlerin ihrer eigenen Körpermaße sowie der Personen aus ihrem zu dem Zeitpunkt der Entstehung engeren persönlichen Umfeld.