"Childhood Memories” versucht anhand des Verhaltens von Licht das Verbleiben unserer Kindheitserinnerungen zu visualisieren.
Ein Bild wird unscharf auf eine rutschenförmige Fläche projiziert. Diese ist durch Schraubenköpfe unterbrochen, durch die das Bild, die Erinnerung, potentiell zusammengeschraubt, jedoch niemals zu einem Ganzen zusammengefügt werden kann. Absolut nicht wieder herstellbare Anteile reflektieren fragmentarisch auf Außenflächen. Durch das Eingreifen in die Bildfläche, mit der Intention, die Erinnerungen zusammenzufügen, verzerrt sich der Sound zum unerträglichen Krach.
Als Leitfaden für diese Installation wurde das Bewusstseinsmodell von Freud, der die Psyche in 3 verschiedene Bereiche einteilt, hergenommen und in eine räumliche Bildsprache übersetzt.
Das Bewusste, die zurückgebliebene Erinnerung, wäre in diesem Fall die erste Projektionsebene, auf der das Bild nur wenig klar erkennbar ist. Weiße Schraubenköpfe fangen das Vorbewusste ab, welches durch Suchen wieder in die bewusste Ebene gebracht werden kann. Das Unbewusste, das Verdrängte, seelische Inhalte die nicht direkt bewusst gemacht werden können, sind durch die Spiegel auf Seite des Bewussten nicht sichtbar, können aber mehr oder weniger als, teilweise verschrobene, Bildteile von außen betrachtet werden.
Zwei „Selbsthaarschnittsessions“ wurden im Format 4:3 aufgezeichnet, anschließend zu einem 16:9 Bild zusammengefügt und vorerst, unter Berücksichtigung der Bewegungen, teilweise synchronisiert, um sie dann simultan, mehr oder weniger generativ, zur Tonebene auf eine komprimierte Länge zu schneiden, die das Erkennen von Bewegungsabläufen zulässt. Der Sound selbst, aufgezeichnet in einer Friseurschule, in Kleinstteile zerlegt zu einer Komposition verarbeitet und deren Ursprung verzerrt, baut sich im Laufe des Videos zu einem Musik-Klanggebilde auf.
Das Ganze kann auch als Bewegungs- oder Wahrnehmungsstudie betrachtet werden, in der durch das Entfernen mehrerer Frames die Grenzen zur Unerkenntlichkeit ausgetestet wurden. Ein wiederholtes Handeln in den Ursprungsvideos führt dazu das sogar das Fehlen von ganzen Sekunden während einer Bewegung deren Ablauf als Ganzes erscheinen lässt, wobei aber nur der Schnitt selbst wahrgenommen wird.
»Every kind of ignorance in the world all results from not realizing that our perceptions are gambles. We believe what we see and then we believe our interpretations of it, we don‘t even know we are making an interpretation most of the time. We think it‘s reality.« (Robert Anton Wilson)
Bezugnehmend auf Timothy Leary‘s Beschreibung unserer, aufgrund von Prägung, Erziehung und kulturellen Umfeld, eingeschränkten Sichtfelder, entstand das Projekt „Reality Tunnel“. Realitätswahrnehmung beruht auf Interpretation von Zeichen, die wie Verkehrsschilder uns Hinweise geben, wie eine Sprache erlernt und durch ein System von Oppositionen (gross-klein, dick-dünn, rund-eckig) designiert werden.
Ein Guckrohr, dessen quadratische Form sich zu einem Kreis verjüngt, oder umgekehrt, schränkt das Blickfeld, wie ein Tunnel, auf beiden Seiten unterschiedlich ein. Ein augenscheinlich bekanntes Piktogramm, ein Mistkübel, als Aufforderung, das „programmiert“, oberflächlich Wahrgenommene zu verwerfen und zu hinterfragen, gibt einen Vogel zu erkennen, der wiederum bei Annäherung eine Pistole.
64 analoge Fotos, die den Entstehungsprozess einer grafischen Wandgestaltung des Eingangsbereiches der Wohnung der Künstlerin dokumentieren, dienten als Grundlage zu diesem Film.
Mittels Schablonentechnik und Dispersion wurde eine Art eigens entworfene Tapete angebracht und diese in den einzelnen Arbeitsstufen mit unterschiedlichen Beleuchtungskörper und Belichtungszeiten ohne Stativ fotografiert. Durch den Scan des negativen Films sowie der positiv ausgearbeiteten Bilder verdoppelte sich die Anzahl der Einzelbilder. Die daraus resultierenden Unterschiede in der Körnung werden sichtbar. Experimente der Farbeinstellungen bei wiederholten Scanvorgängen ergeben einen charakteristischen dramaturgischen Verlauf.
Mit der Animation von Übergängen kam es zu über 500 Einzelbilder, die alle ohne Ausnahme in einer Art Stop-Motion zu diesem Film weiterverarbeitet wurden. Der Ton, mit einem einfachen Sony-Ericsson-Handy aufgenommen, besteht nur aus Geräuschen und beschreibt die Geschichte, die sich eventuell vor dieser Wand abspielt.
„Empty“ ist eine Bilderserie, die aus dem Versuch entstand, Bleistiftzeichnung, Malerei und Foto in einer Komposition zu vereinen. Aus den einzelnen Photoshop-Layer entstanden eigenständige Werke, die die Intention des Ausdrucks besser unterstreichen als das Gesamtkunstwerk.
Der leere Gesichtsausdruck eines Porträts des CD-Covers „without you I’m nothing“ der Alternative-Rock-Band „Placebo“ diente 2000 als Inspiration dieses Bild auf A2 Format mit Bleistift zu zeichnen. 2004 entstand daraus ein Guache-Bild, das 2007 auf einen Karton geklebt, mit roten Streifen aus Acrylfarbe ergänzt und mit Glanzlack fixiert wurde. Auf einen stark vergrößerten Scan dieses Bildes wurden 2009 digitalisierte analoge Fotografien, ein Selbstporträt, Wassertropfen und ein vom Fernseher abfotografiertes Bild des Films „Velvet Goldmine" retuschiert.
Es entstand ein Abbild, das die Entwicklung der Künstlerin der vorangegangenen 10 Jahre widerspiegelt. Durch die Vergrößerung der lackierten Malerei werden Details sichtbar, die sich vor allem durch den Scan-Vorgang verstärkt ablichteten: Das Licht des Scanners reflektierte an der Lackschicht und hinterließ Leuchtspuren sowie sichtbare Blasen. Die Schraffur der Zeichnung ist durch die Integration in das Bild teilweise nur durch helle, feine Striche zu erkennen.